Schon vor der Zeit des akuten Fachkräftemangels rückte das betriebliche Gesundheitsmanagement und als Teil davon die Arbeitsplatzergonomie, immer weiter in den Fokus. Längst ist die Vorstellung, dass man schon ein „netter Arbeitgeber“ sein müsse, um Zeit und Geld ins betriebliche Gesundheitsmanagement zu investieren, vorbei.
Aktuelle Erkenntnisse und wissenschaftliche Studien belegen: die arbeitsweltbezogene Gesundheitsförderung und Prävention lohnen sich – vor allem betriebswirtschaftlich betrachtet.
„(…) Die krankheitsbedingten Fehlzeiten sinken um durchschnittlich ein Viertel. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis (Return on Investment) ist überaus positiv: Mit jedem investierten Euro können im Ergebnis 2,70 EUR durch reduzierte Fehlzeiten eingespart werden. (…) “ [13]
- Signifikante Senkung der Fehlzeiten
- Signifikante Erhöhung der Produktivität
- Singifikante Senkung der Mitarbeiterfluktuation
- RoI bei Krankheitskosten = 1 : 3,27
- RoI bei krankheitsbedingten Fehlzeiten = 1 : 2,73
Mehrbelastung durch kranke Kollegen?
In Deutschland arbeiten 17 Millionen Menschen im Büro. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin werden 80% der Arbeitszeit hierbei durchschnittlich am Schreibtisch verbracht. Insgesamt verbringen wir durchschnittlich 80.000 Stunden unseres Lebens im Sitzen. [10]
Wir Deutsche sitzen durchschnittlich 9,6 Stunden täglich, Büroarbeiter sogar oft bis zu 12 Stunden. [1]
Gehen Sie mal im Geist Ihre Sitzzeit durch: Sie werden erstaunt, oder vielleicht auch erschreckt sein, auf wie viele Stunden Sie kommen.
So verwundert es nicht, dass rund ein Viertel aller Krankheitstage auf Muskelskelett-Erkrankungen zurückzuführen sind. [3]
Muskel-Skelett-Erkrankungen sind für 20% aller Krankenausfalltage verantwortlich. Eine Erkrankung dauert durchschnittlich 15 Tage. [15]
Die BAuA [16] beziffert die Ausfallkosten mit 200 – 400 € pro Tag und Versicherten.
Jetzt denken Sie vielleicht, das betrifft mich nicht, denn ich mache ja regelmäßig Sport. Ja, das hilft ein bisschen. Skandinavische Wissenschaftler haben in einer groß angelegten Studie aber herausgefunden, dass sogar täglicher Sport die ungesunden Folgen des Dauersitzens nicht kompensieren kann. [2] [11]
Was können Sie also machen? Da unsere Verhältnisse unser Verhalten bestimmen, wäre der erste Schritt ein ordentlich eingerichteter Arbeitsplatz. Hier werden Sie sagen, ja logisch, dass ist doch Usus.
Forsa hat im Auftrag des IBA [14] circa 1.000 Interviews geführt und Büroangestellte über Ihre Büroeinrichtung und Arbeitsplatzsituation befragt – mit dem Ergebnis, dass über ein Drittel an veralteten Möbeln arbeiten muss.
Aber auch der modernste Arbeitsplatz und die allerbeste Einstellung der Arbeitsmittel nützt nichts, wenn wir sie nicht richtig nutzen. Wir machen uns keine Gedanken darüber, daß unser Hauptproblem Haltungsfehler sind, die nur wir selbst mit unserem Verhalten ändern können.
Die persönliche Ergonomie-Kompetenz der Mitarbeiter muss gefördert und gestärkt werden.
Wir reden heute über Work-Life-Balance, New Work, flexible Arbeitszeiten oder mobiles Arbeiten und doch verbringen wir nach wie vor die meiste Zeit im Büro. Um nun an diesem Ort leistungsfähig, kreativ und gesund zu sein, müssen wir uns sowohl geistig als auch körperlich wohlfühlen. Ein ergonomischer und strukturierter, aber zugleich freundlicher Arbeitsplatz ist dabei die Grundlage für produktives Arbeiten.
Sehr nachhaltig ist unsere digitale Haltungsanalyse, da wir eindeutig zeigen, was passiert, wenn Sie längere Zeit falsch sitzen. Und alles was wir hören, sehen und fühlen, können wir im Gehirn nachhaltig verankern und im Unterbewusstsein leicht verändern.
Wenn jeder Mitarbeiter pro Tag nur eine Stunde leistungsfähiger wäre, wäre das ein Steigerung um 12% und ein Mehrwert von 3.900 EUR. Die Rechnung bezieht sich auf ein durchschnittliches Einkommen von 41.000 EUR / Jahr- bei den meisten von Ihnen wäre der Mehrwert sicherlich um einiges höher. [12]
Kennen Sie eines dieser Probleme?
- ständig kranke Mitarbeiter?
- Mehrbelastung durch kranke Kollegen?
- Antriebslos und unmotiviert?
- Abgelenkt durch Nackenschmerzen?
- Unwohl fühlen durch schlechte Sitzhaltung?
- Immer wieder Schmerzen im unteren Rücken?
- Brennende Augen von der Bildschirmarbeit?
- Nach der Arbeit keine Lust mehr etwas zu tun?
- Ziehender Schmerz vom Handgelenk bis in den Oberarm?
- Regelmäßig Kopfschmerzen?
- oft angespannt oder verkrampft sind?
- 8 Stunden Dauersitzen?
- Unerklärliche Gewichtszunahme?
- Schlechte Blutwerte?
- Schneller müde und ausgelaugt?
- Nachlassende Beweglichkeit?
- Schmerzende Gelenke?
Wenn Sie nur eine Frage mit Ja beantworten, sollten wir über Ihren Arbeitsplatz reden!
Sollten Sie Fragen haben oder Tipps benötigen, schreiben Sie mir eine kurze E-Mail. Wenn ich kann, helfe ich Ihnen gern.
Quellen:
[1] welt.de/gesundheit/article118525174/Deutschland-sitzt-sich-krank.html
[2] zeit.de/karriere/beruf/2012-10/sitzen-gesundheit-arbeit
[3] bkk-dachverband.de/statistik/monatlicher-krankenstand
[10] Beermann, Beate. Wohlbefinden im Büro-Arbeits-und Gesundheitsschutz bei der Büroarbeit. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2010.
[11] onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/j.1600-0838.2012.01456.x
[12] cecu.de
[13] iga-info.de/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/wirksamkeit-bgf
[14] Industrieverband Büro und Arbeitswelt
[15] DAK- Gesundheitsreport 2018, TK-Gesundheitsreport 2018
[16] Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Bildquelle: © gstockstudio (123rf.com)