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betriebliches Gesundheitsmanagement

Gutes Hören und Hörprobleme

Unser Ohr ist sehr besonders. Unsere Ohren verarbeiten doppelt so viele Eindrücke wie die Augen und sind in der Lage, 400.000 unterschiedliche Geräusche wahrzunehmen. Jeder Mensch hört anders, was für den einen laut ist, ist für den anderen kaum verständlich. 14 Millionen Deutsche können nicht gut hören und leiden unter Hörproblemen, aber nur 20% tragen ein Hörgerät.

Laut einer Studie, die Arbeitnehmer befragt hat, hat die Hälfte aller Männer ab 45 Jahren Hörprobleme. Die Hälfte von ihnen ist der Meinung, dass sie damit beruflich benachteiligt sind. Trotzdem tun nur 6% etwas dagegen und tragen ein Hörgerät. Besonders schlimm wird es für sie, wenn es laute Hintergrundgeräusche gibt, sie in Großraumbüros arbeiten oder wenn mehrere Kollegen sich gleichzeitig unterhalten.

Arbeitnehmer ohne Hörprobleme vermuten, dass 29% ihrer Kollegen Hörprobleme haben. Die Gründe für die Vermutung sind, dass sie sich wiederholen müssen, die Kollegen nicht oder verzögert reagieren und bei Telefonaten sehr laut sprechen.

Keiner möchte seinem Kollegen/in erklären, dass man Hörprobleme bei ihm/ihr vermutet. Auch Hörgeschädigte selbst verschweigen gern, wenn Ihnen das Hören schwer fällt, weil es ihnen peinlich ist. Aber hier sollten beide Seite auf einander zugehen, da die Konsequenzen der Hörschädigung alle Beteiligten betrifft. Die Gespräche miteinander erfordern erhöhte Konzentration und kosten zusätzliche Kraft und Energie. Das kann über längere Zeit die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und für zusätzlichen Stress sorgen.

Es sollte beachtet werden, dass ein Hörverlust (Hörprobleme) meist nicht sofort kommt, sondern auf längere Zeit. Man sollte sein Gehör regelmäßig von einem HNO-Arzt (Hals-Nase-Ohren-Arzt) oder einem Hörgeräteakustiker testen lassen.

6 Fakten rund um das Superorgan Ohr

Fakt 1: Das Ohr schaltet nie ab.
Das Ohr schaltet nie ab, es nimmt auch wenn wir schlafen alles auf, so dass wir geweckt werden wenn Gefahr droht und wir uns somit in Sicherheit fühlen können.

Fakt 2: Männer hören weniger als Frauen
Männer hören weniger, denn sie blenden vermeintlich unwichtiges aus. Frauen hören jedoch aktiverer und orientieren sich mehr nach Mimik und Gestik.

Fakt 3: Lärm macht krank
Wenn es viel Lärm gibt, kann das zu Stress führen und unserer Herzgesundheit schaden, was in schlimmen Fällen lebensbedrohlich sein kann.

Fakt 4: Viel talentiertes Ohr
Ob hohe oder tiefe Töne, ob leise oder sehr laute Töne: Unser Ohr kann alles wahrnehmen, denn jeder Ton sind Frequenzen, welche mit Hertz gemessen werden und unser Ohr kann zwischen 20 bis 20.000 Herz hören.

Fakt 5: Ohren erkennen Emotionen
Wir können die Emotionen einer Person an ihrer Tonlage erkennen und auch unterscheiden.

Fakt 6: Babys hören mit
Ab der 16 Schwangerschaftswoche entwickelt sich bei einem Baby der Hörsinn. Nach der Geburt, können sie sogar ihre Mutter nur nach der Stimme erkennen.

Schwachstellen unseres Ohres

Unsere Ohren sind eine Schwachstelle an kalten und windigen Tagen.

  1. Sie besitzen nur eine dünne Haut und kein schützendes Fettgewebe. Die Nerven laufen ungeschützt direkt unter der dünnen Haut und sind bei Kälte schnell betroffen. Da die Ohrmuscheln so eine große Fläche haben, verlieren sie schnell an Wärme, aber können selbst keine Wärme erzeugen. Bei Kälte, werden die Ohren schlecht durchblutet und es kann leicht zu Erfrierungen kommen. Der Betroffene bemerkt es erst, wenn sie wieder warm sind. Dann ist es meist schon zu spät.
  2. Es besteht die Gefahr einer erhöhten Bakterienfestsetzung, denn sie setzen sich bei Kälte schneller in unseren Ohren ab.
  3. Kalte Ohren können zu Schmerzen an der Kopfpartie sorgen, da die Hals- und Nackenmuskel unbemerkt verkrampfen können. Passiert dies häufig, kann das zu Tinnitus führen. Also ist zu beachten, dass die Ohren immer warm bleiben, damit die Schleimhäute gut durchblutet werden, damit die Infektionsgefahr nicht so hoch ist. Womit man auch Erfrierungen und Kälteschmerzen vorbeugt.

Wie schützen wir unsere Ohren

  • Immer schön warm halten. Wenn Sie eine Mütze oder ein Stirnband im Winter tragen, achten Sie darauf, dass die Ohren gut geschützt sind – z.B. mit einem Fleeceband.
  • Aber nicht nur eine Kopfbedeckung ist gut für unsere Ohren, sondern auch gesunde Ernährung und Sport.
  • Im Winter empfehlen Ohrenärzte, keine Ohrringe tragen. Diese sind aus Metall und sorgen dafür, dass die Ohren schneller auskühlen.
  • Wenn es aber trotzdem zu leichten Kälteschäden an den Ohren kommt, hilft es mit sanften massieren die Durchblutung der Ohren wieder anzuregen. Abgeraten wird von heißem Wasser, da dies leicht zu Verbrennungen führen kann. Bei starken Erfrierungen sollte man umgehend zum Arzt gehen.

Tipps am Arbeitsplatz

Wir haben drei Tipps für Sie, mit denen Sie ihrem Hörproblem den Arbeitstag besser bewältigen können:

  1. Sie sollten offen mit ihrem Hörproblem bzw. -verlust sein und mit ihren Kollegen darüber reden. Bitten Sie ihre Kollegen deutlicher zu sprechen und Pausen zwischen dem Sätzen einzulegen.
  2. Setzen sie sich bei Konferenzen so hin, dass Sie alle sehen und so zusätzlich von den Lippen lesen können.
  3. Hintergrundgeräusche oder andere störende Geräusche sollten vermieden werden.

Die neuste Technologie für unser Ohr (Hörprobleme)

Moderne Hörgerätetechnik war noch nie so wichtig für natürliches Hörerleben und Komfortabilität bei TV, aber auch Mobilgeräten, wie heute. Hier sind 5 Kategorien wie der Hörgeräteakustiker Ihnen bei Hörproblemen helfen kann:

Kategorie 1: Natürliches Hören
Sobald unser Hörvermögen schlechter wird, verlieren wir die Fähigkeit, die für uns eigentlich selbstverständlich war, wie zum Beispiel etwas aus einer lauten Umgebung herauszuhören. Doch neue Entwicklungen in der Technik, erreichen neue Möglichkeiten. Dem Betroffenen wird ein fast natürliches Hörerlebnis gegeben, mit dem derjenige nicht nur alles versteht, sondern auch noch dabei entspannt. Er kann sich in einer lauten Umgebung auf ein Geräusch konzentrieren, was sehr wichtig für einen ist. Er kann damit in seinem Umfeld Geräusche oder Sprecher und vieles mehr wahrnehmen.

Kategorie 2: Unsichtbares Design
Unsichtbares Design war für betroffene schon immer ein sehr wichtiges Thema. Aber auch hier sind die verschiedenen Wünsche der Kunden sehr wichtig, wie ob es ein winziges Hörgerät, hinter der Ohrmuschel ist oder ein maßgefertigtes was im Ohr sitzt. Diese Im-Ohr-Geräte werden mit sehr komfortablen Passform gefertigt. Sie werden mehr oder weniger unsichtbar im Gehörgang des Trägers. Diese neue Möglichkeit ist so bequem, dass man sie nach kurzer Zeit nicht mehr spürt.

Kategorie 3: Bestes Fernsehe Verständnis
Die neuen Entwicklungen bei TV-Systemen haben noch nie so ein gestochen scharfes Bild erreicht wie heute. Doch das bringt nicht viel, wenn man den Ton kaum versteht. Eine besonders gute Lösung ist die TV-Ankopplung an das Hörgerät, welche meist nicht wirklich teuer ist. Der Vorteil ist, dass der Ton in bester Stereo-Qualität gesendet wird. Die Lautstärke oder die Höhe lässt sich mit einer App oder Fernbedienung regeln. Außerdem gibt es eine Möglichkeit um die Umgebung auszublenden oder sie mit zuhören. Womit jeder den Fernsehabend genießen kann.

Kategorie 4: Die Energiezufuhr
Heute können schon, umweltfreundliche Batterien oder Praktische Akkus in Sachen Energieversorgung, für die Geräte benutzt werden. Wenn sie keine Knopfzelle wollen, bieten andere Hersteller auch kleine Akkus an, dessen Handhabung einfach und bequem ist. Mit dem das Hören über den ganzen Tag garantiert ist. Das Gerät kann Zuhause oder von Unterwegs geladen werden.

Kategorie 5: Die mobile Vernetzung
Mit der Verbindung des Hörgerätes ans Smartphone oder durch Apps bieten ganz neue Funktionen. Wie das Hören von Musik und die gleichzeitige Wahrnehmung der Umgebung. Besonders in lauten Umgebungen kann man Telefonate besser verstehen als jeder andere. Aber auch E-Mails und Nachrichten lassen sich unterwegs komfortable vorlesen, ohne dass andere davon gestört werden. Wenn man will, kann man auch über eine App das Hörerlebnis optimieren. Jedoch ist es auch möglich, vom Hörgeräte-Akustiker das Hörgerät online anpassen zu lassen. Wer es wünscht, kann auch später Ansagen von Hausgeräten – wie z.B. von der Waschmaschine, vom Herd oder Kühlschrank – übers Hörgerät bekommen.

Quellen: Studien über Hörschädigungen, Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2010“ – Faktenblatt Hörbeeinträchtigungen, Heinemann Optik & Akustik, Raumakustische Gestaltung nach DIN 18041:2016 mit dem IFA-Raumakustikrechner, DSB-Ratgeber „Schwerhörige und ertaubte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“, Bildquelle: © Syda-Productions (52178157) / Fotolia.com